…und was man alles nicht erfährt, wenn niemand etwas sagt.
Im Sommer wurde ich gefragt, ob ich an einem Basar meine Bücher ausstellen möchte. Ich natürlich: „Klar, super gerne! Was sind denn die Erwartungen und welche Bedingungen habe ich zu
erfüllen?“
Daraufhin die Antwort: „Das ist erst so eine Idee. Wir melden uns dann bei dir, wenn wir mehr wissen.“
Gut, dachte ich. Dann meldet ihr euch. Ich weiss, solche Gedanken sind mutig und leicht blauäugig, aber immerhin logisch.
Und gestern klingelte es an meiner Haustür. Eine Frau stand da, um mir etwas abzugeben. Dann sagte sie beiläufig den Satz, der mich innerlich kurz auf die falsche Seite gedreht hat: „Ich dachte, ich sehe dich beim Basar. Du hattest da ja einen Tisch. Aber du warst nicht da… dein Tisch blieb leer.“
Leer. Mein Tisch. Der Tisch, von dem ich nicht wusste, dass er existiert. Ich war also offiziell abwesend. Von etwas, wovon ich nicht wusste, dass ich hätte anwesend sein dürfen.
Ich fiel aus allen Wolken, habe kurz gedacht, ich sei in einer falschen Folge meines eigenen Lebens gelandet. So eine Art: „Willkommen zu Reality-TV – heute: Sie hatten einen Tisch, wussten es aber nicht!“
Und du denkst jetzt vielleicht: Warum schreibt die darüber?
Weil es mich berührt. Weil es mich verwirrt. Weil es mich ärgert. Weil es nicht meine Art ist, nicht zu erscheinen, wenn ich erwartet werde. Und weil wohl auch hinter meinem Rücken
darüber gesprochen wurde.
Es ist ein seltsames Gefühl, erzählt zu bekommen, man sei 'nicht irgendwo' gewesen, obwohl man gar nicht wusste, dass man hätte dort sein sollen.
Eine Mischung aus Überraschung, Scham, Ärger und diesem leisen inneren „Hä??“, das man nicht wegschütteln kann.
Darum schreibe ich darüber.
Vielleicht auch als kleiner Reminder an uns alle:
Kommunikation ist etwas Wunderschönes. Vor allem, wenn sie stattfindet.
Und ja, ich weiss. Ich hätte mal nachfragen können. Habe ich nicht. Warum? Weil ich mich schlicht nicht aufdrängen wollte.
Nun rase ich mal zur Poststelle und gebe meinen Entschuldigung-bin-ich-nicht-erschienen-Brief an die Organisatorinnen auf ...
